Portugal: Lissabon – ein Dauerbrenner!

3.10.2013

Der trutzige hohe Turm aus Schmiedeeisen in Tarnfarbe gestrichen und zusammengehalten von den typischen knubbeligen Nieten klebt als Gruß aus dem letzten Jahrhundert zwischen patinierten Altstadthäusern: Raoul Mesnier de Ponsard, ein Schüler Gustave Eiffels entwarf den 45 Meter hohen Elevador de Santa Justa als unverwechselbares Wahrzeichen Lissabons. Der 1902 in Betrieb genommene Fahrstuhl verbindet bis heute die Stadtteile Baixa und Chiado. Bequem wie im Fluge ermöglicht er Bürgern wie Besuchern in zwei großen Kabinen bei bezauberndem Ausblick gegen einen kleinen Obolus eine gemütliche Himmelfahrt in höher gelegene urbane Regionen. Drei weitere „Elevadores” sind eigentlich Standseilbahnen, die wiederum den Trams zum Verwechseln ähneln und seit weit mehr als hundert Jahren quasi als Steilvorlage den sonst so mühsamen Aufstieg in die Hänge der Stadt beschleunigen.

Showcase Lissabon

Der Santa Justa hält direkt an der Ruine des Carmo-Klosters, das sich dachlos in den felsigen Hang schmiegt. Ein wahrer Leckerbissen für Planer als dramatische Kulisse für 280 Gäste und als geheiligter Ort, dem romantischer Fackel- oder Kerzenschein ein Maximum an Magie verleihen! Am 25. April 1974 war der Largo do Carmo hinter dem Konvent Schauplatz des Sturzes von Diktator Caetano durch die sogenannte Nelkenrevolution: Als Dank für die Befreiung steckten Lissabons erleichterte Bürger Soldaten Nelken an Uniformen und in die Gewehrläufe.

Literarisches Quartier

Chiado - popular quarter for lovers of art and literature

Chiado – popular quarter for lovers of art and literature

Chiado ist das Viertel in Lissabon, leicht zu Fuß zu erkunden – wie fast die gesamte Stadt: Es ist das literarische Quartier mit der ältesten Buchhandlung und das künstlerische mit Kunstakademie, Oper und Theater, exklusiven Geschäften und lebendigen Kaffeehäusern – mit der Statue des populären Schriftstellers Fernando Pessoa als Vorhut. Auch wenn hier oder in der Altstadt Alfama die Zeit stillzustehen scheint: Lissabon ist hochaktiv, dennn entwickelt und gebaut wird allerorten. Die Hafenbereiche entlang des kraftvollen Tejo-Flusses erfahren schon seit Jahren eine Transformation: Aus nicht mehr genutzten Lagerhallen werden schicke oder flippige Restaurants, Shopping Centres, Locations oder Museen, entstehen Büro- und Wohnimmobilien. Unter die Visionäre reiht sich auch Sir Norman Foster ein. Hotels kommen dazu – neu oder in historischem Gewand. Investoren sind zumeist portugiesische Unternehmen!

Ein Aquarium und ein Park für alle

Das Expo-Gelände Parque das Nações ist nicht wie andernorts nach der großen Weltausstellung 1998 in einen tiefen Dornröschenschlaf versunken, sondern wird – im Gegenteil – von der Bevölkerung weidlich genutzt: Ein lebendiges neues Viertel mit perfekter Infrastruktur und hervorragender Anbindung durch Bus und Bahn wuchs aus dem einst durch Hafenwirtschaft kontaminierten Boden. Im Atlàntico-Pavillon werden Konzerte gegeben oder wichtige EU-Verträge signiert. Einen schnellen Überblick über die Anlage verschafft die kurze Fahrt mit der Seilbahn. Unerlässlich auch ein Besuch des Ozeanariums und der beiden drolligen Otter Eusebio und Amalia – benannt nach Fußballer und Fado-Sängerin. Auch die Rampe hoch zum Eingang kann zur Location werden!).

Kurz vor zehn Uhr am 1. November 1755 erschüttert ein gewaltiges Erdbeben die Hafenstadt Lissabon. Gebäude stürzen ein, eine Feuersbrunst wütet fünf Tage lang, zwei noch heftigere Nachbeben folgen. Die Kraft der Erdstöße ist so stark, dass im 1.700 Kilometer entfernten Luxemburg bei einem Kaserneneinsturz 500 Soldaten verschüttet werden. Das Beben hatte nach heutigen Schätzungen eine Stärke von 9,0 und dauerte sieben Minuten, das Epizentrum lag mehrere hundert Kilometer weit im Atlantik. Von dort aus bahnte sich ein Tsunami mit 15 Meter hohen Wellen seinen zerstörerischen Weg in den Mündungsbereich des Tejo und überflutete die Unterstadt völlig.
Eagle-lady Vitória fulfilling her duty at the Benfica Soccer Stadium

Eagle-lady Vitória fulfilling her duty at the Benfica Soccer Stadium

Vitória – Benficas Maskottchen

Sie ist acht Jahre alt und wiegt neun Kilo. Ihre Freizeit verbringt sie manchmal gelassen auf ihrem angestammten Ruhepol am Rande des grünen Fußballfeldes; schaut zu, wie der Rasenpfleger stoisch ein Schachbrettmuster ins wertvolle Gras mäht oder der Kreidelinienzieher akribisch hochwichtige Grenzen für die nächste Begegnung markiert: Die stolze kanadische Adlerdame reckt ihren schneeweißen Kopf in Erwartung ihres besten Freundes und Trainers Juan Bernabé. Sie üben täglich. Nicht nur, mucksmäuschenstill zu sitzen oder auf Kommandos zu reagieren. Sie lernt auszuhalten: den Lärm von vielleicht 65.000 gleichzeitig gröhlenden Zuschauern, das Pfeifen der gegnerischen Tifosi, das Knallen der Rauchbomben, die ständige Unruhe auf dem Feld und in den Rängen, das Dröhnen der Lautsprecher, das hinweg donnernde Verkehrsflugzeug … Einmal ist sie abgehauen: Glitzernde Metallkonfetti zu ertragen, hatte man ihr noch nicht beigebracht. Per Sender wurde sie aber schnell wieder eingefangen. Jetzt hockt sie an einem der höchsten Punkte des Estádio da Luz und wartet gebannt auf ihren spektakulären Einsatz:

Vitória, lebendes Maskottchen des seit 100 Jahren bestehenden Benfica Fußball-Clubs kreist vor Anpiff eines jeden Benfica-Spiels in lautlosen Runden majestätisch über die Zirkel roter Sitzreihen. Durch die Lautsprecher schallt Andrea Bocelli, trotzdem scheint es atemlos still in der Arena. 65.000 Menschen legen ihre Köpfe in den Nacken, verfolgen mit hundertzehntausend Augen den Gleitflug und erleben die Gnadenlosigkeit der Emotion, die dieses Schauspiel in ihnen auslöst. Der Vogel setzt wie ferngesteuert auf dem Benfica-Logo auf. Gänsehaut kräuselt sich, Augen tränen, Applaus brandet! Viva, Vitória!

Als Location ist das Stadion während der Matches kaum zu kriegen, die Rasenfläche auch jenseits der Spielsaison Mannschaft oder Sponsoren vorbehalten. Ein Besuch der Internetseite www.slbenfica.pt entschlüsselt den Facettenreichtum der Arena als Sport- und Veranstaltungszentrum mit eigenem TV-Sender, von dem Firmen für Präsentation, Teambuilding (exzellente Coaches!) oder Meeting profitieren können.

Anm.d.Red.: Dieser Bericht stammt aus 2009. Inzwischen gibt es bei Benfica eine ‘neue’ Vitória, die von einem anderen Trainer betreut wird (2013).

Stadthotels in Lissabon

Ich war eine Bank!

Hotel Altis Avenida ****. Seit 2010 können Gäste zwischen den Wänden einer ehemaligen Bank und in luxuriösen (70) Zimmern im Stil der 1940er Jahre einen Aufenthalt in edlem Ambiente erleben. Das gediegene weitläufige Treppenhaus mit dem Flair vergangener Tage macht es leicht, dem lockenden Lift zu widerstehen. Durch große Fenster lässt sich vom Bett unter hohen Stuckdecken aus das Geschehen um den Rossio-Platz mit Nationaltheater und dem mit Zinnen bewehrten Stadtbahnhof beobachten (der sogar eine Location zu bieten hat). Im 7. Stock: das Restaurant mit ausladender Dachterrasse und einer Aussicht….!! Der Tagungsraum wird für ca. 50 pax passen. www.altishotels.com

Ich bin eine Wundertüte!

Hotel Internacional**** Der Eingang des „Small Luxury Hotels of the World” liegt an der Rua da Betesga, der kürzesten Straße Lissabons. Die 2009 nach zweieinhalbjähriger Renovierungszeit wiedereröffnete 55-Zimmer-Überraschungs-schatulle hält eine Fülle von Aha-Erlebnissen parat, ohne damit die Sinne des Betrachters zu erschlagen. Stattdessen erstaunen originelle Ideen und die vier Konzepte, die sich auf unterschiedlichen Stockwerken abspielen: Zen, Pop, Urban und Tribal – wobei letzteres den Gast durchaus in afrikanische Latifundien zu (ver)führen vermag. Im Internacional stehen Professionalität und der Service-Gedanke an vorderster Stelle. www.idesignhotel.com

Mich hat ein Aristokrat erbaut!

Lapa Palace***** mit 98 Zimmern/11 Suiten liegt auf einem der sieben Hügel Lissabons und, wen wundert‘s: die Aussicht über Stadt und Tejo ist frappierend! Das anspruchsvolle Haus besteht aus dem L-förmigen Hotelgebäude, in dessen Armbeuge sich Pool und subtropischer Garten schmiegen plus einer „Villa”, in der seinerzeit das Gestüt der Erbauer statusgerecht untergebracht war. In der Präsidentensuite residierten im Hier und Heute bereits ein südafrikanisches Staatsoberhaupt oder etwa Tina Turner. Für Nikotin-Freunde gibt‘s eine Raucherlounge mit maskulinem Ambiente, feine Tagungsmöglichkeiten mit natürlichem Licht und Terrassenzugang, ein multipel nutzbares Restaurant für Frühstück, Meeting/Dinner oder Hochzeit, ein Fine Dining-Restaurant, dessen Küche seinen Namen erfolgreich erkocht, einen kleinen „Rittersaal” für Freunde des En-Garde!-Flairs (20 pax), eine Pianobar, ein feines Spa… www.olissippohotels.com

Wir sind ein Terzett!

Wer? Tivoli Hotel*****, Hotel Jardim**** und das Konferenzzentrum in der Avenida da Liberdade. Anlässlich des 75. Geburtstags erfolgte 2008 ein extensives Rebranding: Alle Gemeinschaftsflächen und drei Stockwerke (Collection) des Tivoli wurden renoviert, das Hotel Jardim nebenan auf hoher Geschmacksstufe verschönert und das Konferenzzentrum in einem alten Palast mit rosa Fassade und neuem Anbau auf dem gleichen Grundstück modernisiert (Gesamtkapazität: 300 pax). Das fremdbetriebene Restaurant „Olivier” im Jardim ist der kulinarische Treffpunkt trendbewusster Städter – so wie das frontverglaste Top-Floor-Restaurant des Tivoli mit Terrassen-Landschaft bei Wahnsinnsblick! Privatisierung wird sinnvoll ab ca. 90 Gästen. Die beiden Hotels haben jeweils eigene Meeting-Flächen. Eingebettet zwischen allen Gebäuden: der schön angelegte Außenpool, beschattet und beschützt von einem hundertjährigen Gummibaum. www.tivolihotels.com

Ich war das erste Kino Lissabons!

Tivoli Caffé. Nur ein paar Gehminuten vom Hotel Tivoli entfernt liegt auf der anderen Straßenseite diese verführerische historische Location, 1923 als „Cineteatro” erbaut. Im Restaurant (max. 150 pax/gesetzt, max. 400/Cocktail) – der früheren Kinolobby – wird tagsüber ein Mittagsbüffet für die werktätige Bevölkerung aufgefahren; abends verwandelt sich das Venue in eine schillernde Diva, die sich nach Kundengusto ausstaffieren lässt. Das angrenzende gemütliche Plüsch-Theater bietet im Parkett und auf zwei Galerien Platz für knapp 1.100 Gäste und wird neben (wenigen) öffentlichen Aufführungen u.a. für Firmenpräsentationen oder Stage-Dinners genutzt. www.casadomarques.pt

Ich bin modern und mit allen Sinnen „grün”!

Hotel Inspira Santa Marta****. Das auf Nachhaltigkeit gestriegelte Hotels eröffnete 2009. Mit nagelneuem Innenleben in bestehender Schale wurde das 89 Zimmer/Suiten-Haus nahe der Avenida da Liberdade in fünf Deko-Typen nach Feng Shui ausgelegt – in sechs Kategorien mit ausgeklügeltem Ausstattungs- und attraktiven Möblierungssystem. Dazu gehört auch ein für Geschäftsreisende sinnvolles Sortiment an Kabeln, über die sich z.B. Informationen aus dem Laptop direkt auf einen großen Flachbildschirm überspielen lassen. Spa, Bar, eine Bibliothek und ein Media Center als potenzielle Breakout-Zonen, zwei Tagungsräume für max. 110 Teilnehmer und ein Auditorium (max. 40 pax) für Green Meetings gehören dazu. Will kein reines Hotel-Restaurant sein: Das „Open” ist offen für alle! www.inspirahotels.com

Ich habe Stil!

Venue in der Baixa: Mude. Das Museum für Mode und Design ist seit 2009 eine neue Perle in der Kette außergewöhnlicher Venues in Lissabon. Inmitten einer Kollektion von ca. 2.000 ausgefallenen (wechselnden) Exponaten lassen sich wunderbar Empfänge inszenieren – es gibt sogar einen Barcelona-Sessel im Fakir-Stil für den Lieblingsfeind. Toller Treffpunkt – die Cafeteria: Von einem langen Steintisch aus haben Delegierte die Ausstellung durch eine riesige Glasscheibe fest im Blick. Sehr fein! Und: Caterer-frei. www.mude.pt

Sprechende Flöhe mit Umweltpakt!

Viele gelbe GOCars. Die herzigen Gefährte haben vorne zwei Räder und hinten eines, was das Ausweichen vor Myriaden von Kanaldeckeln sinnlos macht – wobei das hier vorherrschende Kopfsteinplaster auf zuweilen sehr steilen Straßen sein Übriges tut. Aber für die knallgelben Kisten gehört der Härtetest zum Alltag; sie sind konstruiert für Leute, die sich mit unterschiedlich ausgeprägtem Fahrtalent an ihnen versuchen. Spaß machen sie auf jeden Fall, denn die Flitzer können mehr als rollen: Auf der Route (z.B. von Lissabon nach Belém oder zur Expo) flötet die Stimme eines GPS-Guides (P/E) dem konzentrierten Fahrer Richtung und interessante Informationen zu. Piloten müssen mindestens 18 Jahre alt sein und einen gültigen Führerschein besitzen. Lustig auch als Konvoi für Gruppen. Und, man höre und staune: die Dinger sind „Co2-neutral”. www.gocartours.pt

Im Triangel aus der Stadt

Zum sogenannten Incentive-Dreieck gehören neben Lissabon auch Estoril (25 km) und Cascais (30 km). Auf dem Weg liegt Belém (ca. 15 Minuten) mit manuelinischem Seefahrer-Turm, Hieronymus-Kloster und Kulturzentrum. Und außerdem dies:

Mich haben die Seefahrer geprägt!

Altis Bélem Hotel & Spa*****. Man sitzt im Bett eines der 45 Zimmer oder im Whirlpool auf dem Balkon einer der fünf Suiten dieses Design-Hotels und blickt direkt auf den Yachthafen und das blaue Wasser des Tejo: Jeder der Räume trägt den Namen eines Ortes oder Landes, aus dem portugiesische Entdecker etwas bis dahin in der westlichen Welt Unbekanntes mitgebracht haben. Das Ambiente im Haus ist reduziert und hell, aber auch starke Farben fehlen nicht. Die Mensagem Cafeteria mit Austern- und Sushi-Bar und angrenzender Terrasse erstrahlt in blendendem Weiß. Eine perfekte Ergänzung und doch ganz anders ist das höchst elegante Restaurant Feitoria. Für Meetings: drei Tagungsräume für insgesamt 160 Personen. Schönes Spa! www.altishotels.com

Endstation Cascais: Charmantes Ende einer Bahnstrecke

Zwischen Estoril – dessen Casino einmal Drehort eines 007-Streifens war – und dem angesagten Cascais verläuft ein langer Sandstrand; auf der Promenade kann man genüsslich von einem der malerischen Orte zum anderen spazieren. Auch Radfahren ist erlaubt, ein netter Aspekt für Gruppen, vielleicht, um in Cascais bei einer aufregenden Fischauktion mitzubieten… In den nicht weit entfernten üppig grünen Hügeln liegt das reizende Sintra, seit 1995 Unesco Kulturlandschaft.

Thalasso gibt es nur bei mir!

Villa Italia Hotel & Spa*****. Das Haupthaus: ein hochherrschaftlicher Luxustraum, an wertvoller Ausstattung kaum zu überbieten mit leichten, sehr gediegenen (124) Zimmern, in die durch große Fenster viel Licht strömt. Die Villa Italia blickt auf das schäumende Meer vor Cascais, auf riesigen Terrassen genießen Gäste die atlantische Brise… oder im 1.000 qm großen Spa eine Thalasso-Anwendung. Für Tagungen: 16 multifunktionale Räume (total ca. 400 pax). In der Villa nebenan lebte einst König Umberto II. von Italien im Exil; hier gibt es neben drei Penthäusern und einigen Zimmern noch ein Spa. Auch Gourmets kommen definitiv auf ihre Kosten. www.granderealvillaitaliahotel.com

Das Schicksal der Paula Rego

Casa das Histórias. Das 2009 eröffnete Museum ist umgeben von einem weitläufigen Park und besteht architektonisch aus zwei originellen Terracotta-farbenen „Hüten”. Sie beherbergen Werke der portugiesischen Malerin Paula Rego, die 1935 in Lissabon geboren wurde und in Estoril/Cascais aufwuchs. Ein Grund, der Stadt ihre Werke zu spenden oder für eine Dekade auszuleihen. Die beeindruckende Bildersammlung ist stilistisch skurril bis aggressiv, oft politisch, bisweilen emotional anstrengend, aber immer berührend: Jede Facette der Darstellungen steht in Beziehung zum intensiven und an Prüfungen reichen Leben der Künstlerin. Cocktails/Empfänge können innerhalb der Ausstellung stattfinden. Für Meetings/Dinners: An eine Cafeteria in einem der Hüte mit Platz für 40 pax/sitzend grenzen eine große Terrasse und eine Rasenfläche, die beide mitbenutzt werden können. Inhouse-Catering wird vorgezogen. Für lange Sessions: ein elegantes Auditorium mit besonders komfortablen Sitzen (195 pax). www.casadashistoriaspaularego.com

Ich bin eine Rarität!

Hotel Viva Marinha*****. In warmem Rot leuchten zwischen grünen Pinienkronen die Gebäude der attraktiven Anlage mit 142 Zimmern und Suiten. Man kann es kaum erwarten, sie zu betreten, um ihr Inneres zu erkunden! Moderne, warme, gut durchdachte Großzügigkeit wohin das Auge blickt. Standardzimmer? Schon die Größe ist Luxus (über 50 qm). Ausstattung? Kein Wunsch bleibt offen. Ei in kleiner Kitchenette selber braten? Geht! Die ‚Suiten‘ sind eigentlich Wohnungen (max. 164 qm) mit einem oder zwei Schlafzimmern und Bädern, veritablen Küchen, offenen Kaminen, großen Terrassen… Manchmal werden aus ihnen anspruchsvolle  Tagungs- oder Breakout-Räume. Die Krönung sind die moderaten Preise! Der derzeit größte Tagungsraum mit Terrasse fasst 150 Personen/Theater, Pool, Sauna, Spa, tolle Restaurants … www.vivamarinha.pt

Exilgeschichten: Das Lissabon von Erich Maria Remarque

Das neutrale und verarmte Portugal wurde während des Zweiten Weltkrieges zur Drehscheibe für internationale Hilfsorganisation und nahm schon in den frühen 1930er-Jahren ohne komplizierte Bürokratie Flüchtlinge des Nationalsozialismus auf. Für Tausende von ihnen war Lissabon der letzte rettende Hafen zur Freiheit in Übersee.

Remarque schildert in seinem Buch Die Nacht von Lissabon ein in einer Hafenbar stattfindendes Zwiegespräch zwischen Flüchtlingen aus Nazi-Deutschland, in dem es um begehrte Tickets für eine Schiffspassage in die USA geht. „Die Küste Portugals war die letzte Zuflucht geworden für die Flüchtlinge, denen Gerechtigkeit, Freiheit und Toleranz mehr bedeuteten als Heimat und Existenz. Wer von hier das gelobte Land Amerika nicht erreichen konnte, war verloren. Er musste verbluten im Gestrüpp der verweigerten Ein- und Ausreisevisa, der unerreichbaren Arbeits- und Aufenthaltsbewilligungen, der Internierungslager, der Bürokratie, der Einsamkeit, der Fremde und der entsetzlichen allgemeinen Gleichgültigkeit gegen das Schicksal des Einzelnen, die stets die Folge von Krieg, Angst und Not ist. Der Mensch war um diese Zeit nichts mehr wert; ein gültiger Pass alles.“ E.M.R.

Bericht aus 2009. Aktualisiert 2013.

Photo source: ©Lisboa Convention Bureau, ©Benfica Stadium. This feature was first published in 2009.