Schottland: Hello, Dolly!

25.09.2013

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Diese Schotten! Der Klischees gäbe es mehr als genug: Schotten sind geizig, essen unansehnliches Haggis, trinken Unmengen Whisky und pfeifen unaufhörlich auf dem Dudelsack. Sie gehen nicht ohne Golfschläger aus dem Haus, tragen kratzige Pullover und karierte Faltenröcke, treffen sich in Clans in Glens, tanzen den ganzen Tag Ceilidh [kay-lee] und werfen im Hochland mit Baumstämmen oder Gummistiefeln um sich. Außerdem ist ihr Glaube an böswillige Gespenster und an ein einem Dinosaurier ähnelndes Untier in einem tiefen Loch schier unausrottbar!

Inventive Scots

Ohne die Geistesblitze der Schotten hätten wir heute aber weder Telefon noch Fernsehen, weder Dampfmaschine noch Pedale an den Fahrrädern, keine Luft in den Reifen, keinen wasserdichten Regenmantel und kein gescheites Thermometer. Weder Füllfederhalter noch Pflug, weder Mähdrescher noch farbig changierendes Kaleidoskop. Wir müssten ohne Penicillin, Insulin oder Anästhesie auskommen und könnten nicht scheibchenweise im Kernspintomographen untersucht werden. Wir wüssten nichts über Quantenphysik oder Edelgase, nicht, wo der Blaue Nil entspringt oder dass Zitrusfrüchte Skorbut verhindern. Wir wären sehr viel ärmer ohne Ivanhoe, die Schatzinsel, Sherlock Holmes und sogar Harry Potter, könnten zu Silvester nicht zu soeben gefassten Vorsätzen „Auld Lang Syne” anstimmen – und ein multiplizierbares Schaf hätten wir auch nicht.

Locations, Locations

Klassische Kongresse, unkonventionelle Meetings, Empfänge oder Galadinners in origineller Kulisse gesucht? Ein Reichtum außergewöhnlicher Venues und Locations macht Schottland zu einem wahren Schlaraffenland für Planer. Dieser kleine Streifzug führt an Plätze, die sich für Veranstaltungen spezieller Industriezweige oder Tätigkeitsfelder besonders eignen.

Edinburgh – ein Fall für die Wissenschaft

National Museums of Scotland: Empfang bei Dolly (* 5.7.1996 – † 14.2.2003)

Das im Roslin Institute Edinburgh hergestellte Klonschaf entstand aus dem einzig lebensfähigen von 29 Embryonen. 277 Eizellen mussten dazu künstlich befruchtet werden. Dolly verschied nach nur 6,5 Lebensjahren altersschwach durch die Hand ihrer Erfinder, die sie wegen Lungenproblemen vorsichtshalber einschläferten. Ausgestopft lebt sie als VIP- Exponat weiter – eine Attraktion bestaunt von beeindruckten Besuchern aus aller Welt. ‚You‘re looking swell, Dolly!‘ Unfreiwillige Namensgeberin war übrigens Dolly Parton. Venue: Connect Gallery, 180 Personen/Empfang.

… oder für Unternehmen aus Luftfahrt und Transport!

Museum of Flight (East Fortune/Edinburgh) – Concorde Alpha Alpha

Die Entdeckungstour durch die schlanke Kabinenzelle der legendären Concorde weckt Interesse an den technischen Errungenschaften der Luftfahrt und befriedigt Neugierde am zeitsparenden Luxus Marke Überschallflug. Nach dem Frühstück in London abheben und am selben Tag nochmals frühstücken, diesmal in New York? Kein Problem: Privilegierte Transatlantik-Passagiere konnten sich bei schlappen 2,23 Mach (2405 km/h) in knapp drei Stunden quasi selbst überholen. Eine Filmpräsentation zeigt die „GBOAA” aus dem Blickwinkel von Crew und Passagieren. Unvergesslich: ein Galadinner (max. 800 Gäste/Bankett) unter den Tragflächen des eleganten Riesenvogels mit dem schönen Namen „Eintracht”.
Im Gebäude findet sich Raum für unterschiedlichste Ansprüche wie Empfänge, Konzerte oder Modeschauen, Seminare, Business-Frühstücke oder fetzige Ceilidhs. Den professionellen Inhouse-Event-Service bucht man mit. Der Venue-Finder unter www.nms.ac.uk bebildert die Suche anschaulich.

Den richtigen Operationssaal braucht der Medicus!

Surgeons‘ Hall Complex – Royal College of Surgeons

Kaum ein Ort könnte für einen Mediziner-Kongress geeigneter sein als das vor gut 500 Jahren gegründete Royal College of Surgeons. Der Grandeur von Surgeons‘ Hall (ca. 175 pax) im historischen Playfair Building erliegen reihenweise auch reguläre Besucher des hier untergebrachten Museums für Medizin und Zahnmedizin. Der Anblick archaischer Exponate löst heimliche Erleichterung darüber aus, nicht Zeitzeuge der schmerzhaften Entwicklung gewesen zu sein. Quincentenary Hall plus drei Meeting-Räume stehen für multifunktionale Modernität und bieten sich für Seminare oder Ausstellungen an. Symposium Hall, eine ehemalige Kirche mit neuem Daseinszweck, vertraut heute auf state-of-the-art Technik im 158 Plätze fassenden Auditorium; der Vorraum ist geeignet für Empfänge oder kleine Ausstellungen. Praktische Ergänzung: das ***Ten Hill Place Hotel mit 78 schönen Zimmern ein paar Schritte außerhalb des Surgeon‘s Hall Komplexes. Es lohnt sich, nach einem Meeting Package zu fragen. www.surgeonshallcomplex.com

Glasgow: Leckerbissen für Architektur- und Design-Fans!

SECC – Landmark am River Clyde

Pate stand der traditionelle Schiffsbau im Queensdock am River Clyde. Stararchitekt Sir Norman Foster‘s spektakuläres Design des Clyde Auditoriums als Erweiterung des bestehenden SECC kommt optisch eher wie ein „Gürteltier” daher, sagt zumindest der Volksmund. Das „Armadillo” mit 3.000 Sitzplätzen ist nicht nur ein technisch hervorragend ausgestattetes Konferenzzentrum, sondern gedieh leise dem Status „Ikone von Glasgow” entgegen. Insgesamt steht im SECC eine Fläche von 22.355 qm in fünf Hallen mit 775 bis 10.065 qm zur Verfügung.

Unaufhaltsames Wachstum: Um der ständig steigenden Nachfrage für immer größere und flexibel
einsetzbare Venues gerecht zu werden, entstand mit dem Projekt QD2, ebenfalls durch Foster & Partner, die Scotland National Arena, die 12.500 Besucher fasst und deren Kerngeschäft in Konzerten und Events zu finden ist. Die wurden aus der einst dafür genutzten Halle 4 des SECC ausgelagert, um dort mehr Platz für Konferenzen und Ausstellungen zu schaffen. Im Umkreis von zwei Meilen gibt es Unterkkünfte in 2.500 Hotelzimmern der **** und *****Sterne-Kategorie. Direkt auf dem Gelände neben zwei niedriger eingestuften Häusern das **** Crowne Plaza (283 Zimmer). www.secc.co.uk

Denksportler aufgepasst

Gehirnjogging im Glasgow Science Centre

Auf dem interaktiven Lern- und Wissensparcours über drei Stockwerke haben nicht nur Pennäler Spaß! Das Learning-by-Doing-Venue ist eine erfrischende und innovative Alternative zu gängigen Standard-Lösungen. Für die Arbeit vor oder nach der wissenschaftlichen Herausforderung steht eine Reihe unterschiedlichster Räume für Meetings ab 30 Delegierte zur Auswahl:
Das einzige IMAX-Kino Schottlands offeriert 385 Sitze für Konferenzen oder Seminare. Oder: Zurücklehnen und es geschehen lassen. Sich im Planetarium (120 Entspannte) liegend visuellen Impressionen zu ergeben oder unter einem Sternenhimmel in die Unendlichkeit des Universums abzugleiten sind einzigartige Erfahrungen. Die Qualität der technischen Ausstattung wird einem Science Centre zur Gänze gerecht, passend dazu die Catering Facilities. Event- und Technik-Management sind im Preis inbegriffen. www.gsc.org.uk

CRM – The great Charles Rennie Mackintosh

The Lighthouse – Glasgow City

CRM hat seiner Stadt ein wertvolles Erbe hinterlassen, das verantwortungsbewusst gepflegt wird. Das atmosphärisch vereinnahmende Lighthouse-Museum schießt Mackintosh-Fans einen Pfeil mitten ins Kenner-Herz, spannend ist es aber für alle Besucher. Das Beste: Man kann dort auch tagen! Die Vitra Conference Suite verspricht einen kleinen Design-Rausch für 100 Schöngeister in der Aura moderner Klassiker. www.thelighthouse.co.uk

House for an Art Lover

Bellahouston Park am Stadtrand Glasgows

Ein Ambiente so authentisch, dass man sekündlich mit dem unverhofften Erscheinen des viel bewunderten Architekten rechnet. Das House for an Art Lover wurde aber erst lange nach Mackintoshs Tod durch eine private Initiative 1996 fertiggestellt; mit den unverwechselbaren Original-Möbeln bestückt wird es zum Festival für Liebhaber klarer Linien. Für Meetings, Dinners (170 pax Bankett) oder Empfänge (200 stehend) bildet neben weiteren Räumen und der Lobby der Mackintosh-Saal einen schönen, stilvollen Rahmen. www.houseforanartlover.co.uk

Interessant für Maschinenbau/Technik-Firmen

Falkirk Wheel, Falkirk

Zwischen Edinburgh und Glasgow: Die einzige rotierende Schiffshebeanlage der Welt ist ähnlich konstruiert wie ein Riesenrad und gilt als Meisterwerk der Ingenieurskunst des 21. Jahrhunderts. Sie gleicht einen Höhenunterschied von 35 Metern aus und verbindet die Kanäle Forth & Clyde und Union. Bei Veranstaltungen im frontverglasten Besucherzentrum unterhalb des Rades haben bei einem Empfang max. 300 Personen das Falkirk Wheel im direkten Blick, bis zu 1.000 von einer zeltüberdachten Plattform aus – auf Wunsch in allen Farben des Regenbogens beleuchtet und/oder mit dem Firmenlogo individualisiert. In drei Konferenzräumen kann man ungestört tagen.
Gerädert: „The Falkirk Wheel Experience” offeriert Besuchern in etwa acht Booten gleichzeitig aufregende 60 Minuten auf dem „Rad”. www.falkirk-wheel.com

Fruchtbarer Boden für Literatur – Verlagshäuser – Musikindustrie

Kreative Städte – The Creative Cities Network

Das von der UNESCO ins Leben gerufene Netzwerk umfasst derzeit weltweit 34 Städte: gleich zwei davon gehören zu Schottland: Edinburgh – UNESCO Stadt der Literatur und Glasgow, das sich mit dem Status UNESCO Stadt der Musik schmücken darf. Erlangt hat es ihn durch lokale, nationale und internationale Bedeutung als musikalisches Zentrum: In einer typischen Woche finden in Glasgow weit über hundert Musik-Events statt. Zur Wirtschaft trägt dieser Zweig jährlich ca. 75 Millionen Pfund bei. The Creative Cities Network verbindet Städte, die Erfahrungen, Ideen und Best-Practices austauschen und eine Entwicklung im kulturellen, sozialen und ökonomischen Sektor anstreben. Hoffnungsvolle Kandidaten bewerben sich um Akzeptanz durch den elitären Zirkel und unterstützen nach Aufnahme Anwärter aus der Dritten Welt.

Teambuilding in Schottland

Völlig unverkrampft

Man weiß ja: Die Schotten können die tollsten Kunststücke und weil sie zu den gastfreundlichsten Völkern der Welt zählen, lassen sie uns als Individuen oder Gruppen an ihren lustigen Bräuchen teilhaben – womit die allerbesten Voraussetzungen für erfolgreiches und Spaß bringendes Teambuilding geschaffen wären. Man muss ja nicht gleich auf dem Kopf stehend Baumstämme werfen oder Schaf-scherend einen Pullover stricken. So viel Multitasking ist nun auch wieder nicht nötig! Auch beim Whisky-Tasting sollte man es ruhig gelassen angehen und dem Anlass mit Andacht begegnen: torfige, vanillige oder schokoladige Noten von einander zu unterscheiden ist gar nicht so einfach, insbesondere dann nicht, wenn Gilbert, the Famous Grouse als Star der Glenturret Distillery dabei schadenfroh von der Leinwand grinst. Nach dem Whisky-Test kann eigentlich nur noch der Rock fliegen oder die Beine von Teilnehmern: dann bestimmt die Standfestigkeit des Einzelnen, ob die Füße wirklich Ceilidh tanzen oder in ihrer Unkoordinierbarkeit eher mit denen der Protagonisten der Augsburger Puppenkiste zu vergleichen sind.

Golf!

Aber, es geht auch kontrolliert-elegant: mit Golf. Das hieß einmal ‚gowf’ und klar, dass sich diesen wunderbaren Sport einst die Schotten ausgedacht haben. Möglicherweise wurde als Ur-Ball seinerzeit als ungeliebtes Objekt quer durch die Landschaft geschlagen. Heutzutage geht es beim Golf ernsthaft zu, schließlich benötigt man dafür die gefürchtete Platzreife, will man legitim über schön manikürtes Grün streifen. Ist sie erreicht, verlässt so manchen Golfer der Ehrgeiz, sein Handicap zu verbessern und er dümpelt zeitlebens weit unter Par bei einer mediokren Stammvorgabe von 54 dahin. Auf Schottlands 550 Golfplätzen jedenfalls finden Spieler aller Klassen erfüllbare Bedingungen vor; erfahrene Partner vor Ort organisieren Anfängerkurse, Firmenturniere oder Golf-Sessions mit Profispielern auf berühmten Greens. Den feinen Plätzen in der Wiege des Golfsports, St. Andrews, sollte man schon ein gerüttelt’ Maß an Ehrfurcht entgegenbringen, insbesondere dem legendären Old Course. Da zeigt sich der Aristokrat.

www.conventionscotland.com

Veröffentlicht 2009. Aktualisiert 2013.